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Die Stiftskirche wurde durch den Prämonstratenserorden ab dem ausgehenden 12. Jahrhunderts erbaut und Maria und Martin geweiht. Heute ist sie eine evangelische Gemeindekirche. Sie zählt zu den ältesten und bedeutendsten gotischen Kirchenbauten der Pfalz.

Eng verbunden ist die Geschichte der Stiftskirche mit Kaiser Friedrich I., Barbarossa. Er hat für den Ausbau der Region Prämonstratenser als Seelsorger nach Kaiserslautern gerufen und ein Grundstück für den Bau eines Hospizes und einer Klosteranlage zur Verfügung gestellt. Auf der Rundscheibe von 1540 wird er als "Fundator" (Gründer) des Stiftes genannt.

Im Zuge der letzen großen Baumaßnahmen unter Leitung des Architekten Werner Heyl kamen in den Jahren 1965/68 viele Details aus der Geschichte der Stiftskirche ans Licht: U.a. die Fundamente einer romanischen Vorgängerkirche (ab ca. 1152 erbaut) und Reste der umfangreichen Klosteranlagen im Süden der heutigen Stiftskirche. Mehr zur Geschichte erfahren Sie in unten in der historischen Bildersammlung.

„Wie die Zeit vergeht …“
Einige historische Eckdaten

900
Seit ca. 900 nach Christi Geburt steht eine kleine romanische Martinskapelle aus Sandstein auf dem Boden der heutigen Adlerapotheke

1152
Gründung des Prämonstratenserstiftes (Stift=Kloster) und eines Hospitals in Kaiserslautern. Gefördert durch
Kaiser Friedrich I. "Barbarossa"

Nach 1152
Bau der ersten großen Kirche in Kaiserslautern durch die Prämonstratenser. Sie hat die Form einer dreischiffigen romanischen Basilika und ist 40 Meter lang

1240
Ab 1240 Neubau der heutigen Stiftskirche. Die erste Kirche verschwindet und eine größere gotische Hallenkirche wirde erbaut. Sie ist über 56 Meter lang. 1325 ist die Kirche fertig und steht unter dem Patrozinium des Heiligen Martin und der Heiligen Maria. Um 1500 kommen die beiden Westtürme hinzu

1511
Die Zeit für die Prämonstratenser geht zu Ende. Sie lösen das Kloster auf und übergeben die Kirche und das Klostergebäude einer kleinen Gemeinschaft von Priestern. Die sind keine Ordensleute, arbeiteten aber zusammen in der Stiftskirche als Seelsorger

1565
Die Gemeinschaft von Priestern wird aufgelöst. Der Rat der Stadt führt die Reformation in Kaiserslautern ein. Von da sollen alle Bürger den neuen Evangelischen Glauben annehmen. Die Stiftskirche erlebt eine wechselvolle Geschichte. Allein 1624 bis 1734 wechselt die Stiftskirche neunmal von evangelisch zu katholisch und wieder zurück

1818
Aufhebung der konfessionellen Trennung evangelisch-lutherischer und evangelisch-reformierter (calvinistischer) Christen in der Pfalz. Gründung der evangelisch-unierten Kirche in der Pfalz. Feier der pfälzischen Kirchenunion mit erstem gemeinsamem Abendmahl in der Stiftskirche

1945
Eine Amerikanische Bombe zerstört den Hauptturm und große Teile des Daches

1950
Wiederaufbau der Stiftskirche. Rekonstruktion des Hauptturmes. Neubau des Dachs und einer Orgel von der Firma Walcker

1968
Die Stiftskirche wird grundlegend restauriert durch den Architekten Werner Heyl. Das Bodenniveau wird mit großem Aufwand wieder auf die ursprüngliche Höhe abgesenkt. Einsturzgefährdete Pfeiler werden saniert und deren Gründung gesichert. Eine leistungsfähige Fußboden-Warmluftheizung wird eingebaut. Störende Einbauten werden entfernt, die Gesamterscheinung des Innenraumes wieder der mittelalterlichen Gestalt angennähert. Eine neue viermanualige Orgel der Firma Oberlinger wird erbaut